Computer-Aufbau: Hauptplatine - Mainboard |
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Diese Aufgabe wird durch die Namen der Hauptplatine schon sehr deutlich. Man nennt die Hauptplatine im Englischen nicht nur Mainboard, sondern gerne auch Motherboard, also Mutter-Platine. Das Motherboard also sozusagen die Mutter der Familie der Computer-Bauteile. Es stellt den verbindenden Faktor dar. Auf der Hauptplatine sind die Steckplätze für den Prozessor, den Arbeitsspeicher, die Grafikkarte und andere Erweiterungskarten. Viele Funktionen werden heutzutage sogar direkt auf der Hauptplatine untergebracht, wie einfache Grafikkarten, Netzfunktion (LAN), Sound und Festplatten-Controller. Die Speichergeräte wie Festplatten, DVD-Brenner, Kartenleser und Diskettenlaufwerk werden auf der Hauptplatine angeschlossen.
Hauptplatinen-Auswahl ist entscheidendDie Wahl der Hauptplatine spielt die wichtigste Rolle, wenn man festlegen will, welche Leistungsfähigkeit und Ausbaumöglichkeiten der Computer haben soll. Die Ausbaumöglichkeiten der Hauptplatine bestimmen nämlich die Grenzen, die dem Computer gesetzt sind.Je nachdem, welcher Prozessor, wieviel Speicher oder wieviele Festplatten maximal von einer Hauptplatine ermöglicht werden, kann man sie erweitern. Eine Erweiterung darüber hinaus ist nicht möglich und erfordert eine neue Hauptplatine. Darum ist es wichtig, dass man sich in ruhe überlegt, wie lange man den Computer benutzen will und in wieweit man ihn nach und nach ausbauen will.
Im Zweifelsfall sollte man sich lieber für eine leistungsfähigere Hauptplatine entscheiden,
die noch Möglichkeiten für die Zukunft bietet.
Meistens ist der Preisunterschied zu einer etwas weniger leistungsfähigeren Hauptplatine nicht sehr gross.
Mainboard-Typen je nach Prozessor-SockelJe nachdem, welchen Prozessor man einsetzen will, braucht die Hauptplatine einen unterschiedlichen Sockel für den Prozessor.Vom Sockeltyp hängt also die Wahl der Hauptplatine wesentlich ab Ein Sockeltyp passt im Normalfall nicht nur für einen einzigen Prozessor, sondern meist für eine ganze Gruppe von Prozessoren. So kann man erst einmal mit einem einfachen Prozessor anfangen und den Computer später mit einem besseren Prozessor aufrüsten. Natürlich kann man auch gleich mit dem bestmöglichen Prozessor anfangen, aber dann hat man diesbezüglich keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr. Die Unterschiede bei den Sockeln sind am grössten zwischen Intel-Prozessoren und AMD-Prozessoren.
Folgende Prozessor-Sockel sind zur Zeit (2008) besonders verbreitet:
Am häufigsten werden zur Zeit die Sockel 775 für Intel-Prozessoren und AM2 für AMD-Prozessoren verwendet. Die Prozessor-Sockel 771, 478, 939 und 754 sind inzwischen relativ veraltet. Der Sockel AM2+ von AMD ist eine Weiterentwicklung des Sockels AM2. Er hat zusätzliche Stromsparfunktionen. Die Sockel AM2 und AM2+ sind weitgehend kompatibel, das bedeutet, dass man die Prozessoren, die für den einen Sockel gedacht sind auch mit dem anderen Sockel verwenden kann. Nur die Sonderfunktionen des AM2+ können bei einer Mischnutzung nicht voll genutzt werden. Siehe auch: Prozessor - CPU
FormfaktorDer Formfaktor einer Hauptplatine bestimmt, ob die Platine in ein Computer-Gehäuse passt oder nicht.Bei Platine und Gehäuse müssen die Schraublöcher übereinstimmen, die Plätze für die Anschlüsse und die Erweiterungs-Steckplätze. Damit das alles passt, haben sich die Hersteller auf bestimmte Plätze geeinigt, an denen die jeweiligen Funktionen untergebracht sind. Da nicht jeder Computer gleich gross und gleich leistungsfähig ist, gibt es mehrere solche Standards in verschiedenen Grössen. Diese Standardmasse werden Formfaktor genannt. Zur Zeit heisst der häufigste Formfaktor: ATX. Kleinere Hauptplatinen mit weniger Funktionen heissen: Micro-ATX. Zwar gibt es auch noch eine Menge anderer Formfaktoren, z.B. BTX, DTX, aber diese werden nur selten eingesetzt. Für besonders kleine Computer gibt es die Formfaktoren Mini-ITX und Nano-ITX. Beim Kauf von Gehäuse und Hauptplatine ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Formfaktor zusammenpasst. Manchmal passen Micro-ATX-Platinen jedoch auch in Gehäuse, bei denen nur ATX als Formfaktor vermerkt ist. Dieses undokumentierte Zusammenpassen müsste man beim Händler erfragen oder im Zweifelsfall an den Geräten selbst begutachten. Siehe auch: PC-Gehäuse SpeicherbänkeDer Arbeitsspeicher wird auf der Hauptplatine in sogenannte Speicherbänke gesteckt.Die Art und Anzahl der Speicherbänke geben vor, welche Speicherbausteine eingebaut werden können. Baustein-TypenDa gibt es zunächst einmal den generellen Typ des Arbeitsspeichers.Aktuelle Speicherbausteine für normalgrosse PCs haben meistens den Typ: DDR2 Ältere Computer verwenden DDR-Bausteine und der neue Standard heisst: DDR3. Letzterer ist jeidch noch teuer und hat sich dementsprechend noch nicht durchgesetzt. RAM-Bausteine für Notebooks haben häufig den Typ SO-DIMM.
Maximale SpeichergrösseDie Summe der Speicherbänke auf einer Hauptplatine hat einer Obergrenze bei der Gesamt-Speichergrösse.Mehr Arbeits-Speicher als diese Grenze vorgibt, kann eine Hauptplatine nicht verarbeiten, selbst wenn man, praktisch gesehen, leistungsfähigere Bausteine einstecken könnte. Auch die Speichergrösse eines einzelnen Bausteins pro einzelner Speicherbank ist begrenzt. So kann es möglich sein, mit 4 jeweils 2 GB grossen Bausteinen auf insgesamt 8 GB Arbeitsspeicher zu kommen. Ein einzelner 8 GB Speicher-Baustein wären auf der gleichen Hauptplatine hingegen nicht möglich (sobald es solche Bausteine erst einmal gibt). Speicher-GeschwindigkeitSpeicherbausteine arbeiten mit einer bestimmten Geschwindigkeit (Taktfrequenz).Typische Geschwindigkeiten sind heutzutage: 533, 667, 800, 1000 oder 1066 MHz. Die Speicherbänke einer Hauptplatine erfordern Speicherbausteine mit Taktfrequenzen, die in einem bestimmten Rahmen liegen. Der verwendete Arbeitsspeicher muss also auch in Puncto Geschwindigkeit zur Hauptplatine passen. Siehe auch: Arbeitsspeicher - RAM Eingebaute FunktionenAuf modernen Hauptplatinen sind meistens einige Funktionen mit eingebaut, für die früher extra Erweiterungskarten notwendig waren.Solche eingebauten Funktionen bezeichnet man auch als "onboard", weil sie on board, also auf dem (Mother)-Board vorhanden sind. Netzwerk-Funktion (LAN)Die meisten Hauptplatinen beinhalten heutzutage eine Netzwerk-Karte.Diese Netzwerkkarten unterscheiden sich nur in der Geschwindigkeit, die das Netzwerk haben kann. 10 MBit (langsam) sind eigentlich bei allen Onboard-Netzwerkkarten (noch) möglich. 100 MBit ist zur Zeit der aktuelle Normalstandard und daher auch bei nahezu allen Netzwerkkarten möglich. Die besseren Netzwerkkarten können auch mit 1 GBit (bzw. 1000 MBit) arbeiten. Das sind dann so schnelle Netzwerkverbindungen, dass man kaum noch einen Unterschied merkt, zwischen Festplatten des eigenen Rechners und Festplatten auf Netzwerkrechnern. Bei Netzwerken sollte man immer beachten, dass das gesamte Netzwerk mit der Geschwindigkeit der langsamsten Komponente läuft. Diese Information könnte wichtig sein, wenn man beispielsweise einen Switch zur Verbindung mehrerer Computer anschaffen will. Sound-FunktionSoundkarten sind auch auf den meisten Mainboards (Hauptplatinen) onboard vorhanden.Diese eingebauten Soundkarten reichen normalerweise gut aus, wenn man hin und wieder Musik und Spiele mit seinen Computer hören will. Wenn der Computer jedoch schwerpunktmässig als Musikcomputer arbeiten soll, braucht man eine besonders leistungsfähige Soundkarte, die man als Erweiterungskarte einsteckt. Grafik-FunktionManche Hauptplatinen verfügen onboard auch über eine Grafikkarte.Diese Grafikkarten reichen für normale Büroanwendungen meistens aus. Wenn man jedoch viel Spiele spielen will, oder den Computer mit Schwerpunkt auf Bild- und Videoverarbeitung nutzt, dann braucht man eine leistungsfähigere Grafikkarte, die man als Erweiterungs-Steckkarte einbaut. Auch wenn man an einem Computer mehrere Bildschirme betreiben will, ist meistens eine extra Grafikkarte erforderlich. Erstaunnlicherweise sind es meistens die einfachen, billigen Hauptplatinen, auf denen eine Grafikkarte eingebaut ist. Die besseren Hauptplatinen, die ansonsten mehr Funktionen bieten, haben meistens keine eingebaute Grafikkarte. Was auf den ersten Blick unlogisch erscheint, macht bei näherer Betrachtung durchaus Sinn. Denn jemand, der eine billige Hauptplatine kauft, will einen billigen, einfachen Computer haben. Da reicht eine eingebaute Grafikkarte völlig aus und der Käufer freut sich, dass er nicht noch eine extra Grafikkarte kaufen muss. Ein Kunde, der ein besseres Mainboard anschafft, will auch meistens bessere sonstige Komponenten haben. Also wird auch eine richtig gute Grafikkarte angeschafft. Eine eingebaute Grafikkarte würde daher gar nicht genutzt und wäre völlig überflüssig. Hauptplatine einbauenDie Hauptplatine ist das erste Bauteil, das in ein leeres Gehäuse eingebaut wird.Alle anderen Teile werden anschliessend direkt auf der Hauptplatine eingebaut oder daran angeschlossen. Eine Einbauanleitung für eine Hauptplatine finden Sie hier:
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